DIY: Behelfs-Mund-Nasen-Maske selber nähen

Ich bin momentan etwas sauer. Mein Bauchgefühl sagte mir schon vor anderthalb Monaten, dass es diese einfachen chirurgischen Masken kaufen will. Damals, bevor die große Angst vor Corona im gesamtgesellschaftlichem Bewusstsein an kam. Ich habe es damals nicht getan, weil ich mir dumm vorkam. Weil ich dachte, dass ich eh ausgelacht werde. Ha! Nimm dies Vernunft, der interne Radar hatte Recht. Wer jetzt tief Luft holt, um mich zu mansplainen und mir zu erzählen, dass das alles Quatsch ist, scrollt bitte einmal nach unten und liest dort direkt weiter. Danke!

Hinweis: Ich aktualisiere diesen Artikel derzeit fast täglich und trage Informationen und neue Schnittmuster nach.

Selbstgenähe Atemschutzmaske aus Stoff

Freie Schnittmuster für Behelfs-Mund-Nasen-Masken & Gesichtsschilde

Da selbst simple Atemmasken/Gesichtsmasken inzwischen unmöglich zu bekommen sind, überlegte ich, ob es vielleicht sinnvoll ist, sich aus Stoff selbst welche zu nähen. Ich stolperte nach einiger Zeit über dieses Schnittmuster für Atemmasken. Besonders gut ist es, dass das Schnittmuster in vier Größen daher kommt: Männer, Frauen, Teenies und Kleinkinder.

Inzwischen habe ich die Masken nach diesem Schnitte schon oft genäht und es geht mir gut von der Hand – deswegen möchte ich sie mit euch teilen und ein Bewusstsein dafür schaffen, dass diese Masken Sinn machen und besser sind als komplett ungeschützt durch die Stadt zu latschen. Sie müssen aber eng anliegend sitzen, damit sie ihre Arbeit machen können.

Die Anleitung ist zwar auf Englisch, sie ist allerdings Schritt für Schritt bebildert. Oben in der Anleitung seht ihr, wie die Maske zweilagig genäht wird. Wer keine Nähmaschine hat, könnte die Masken auch von Hand nähen, nach ein paar Übungsstichen müsste das auch für Nähanfänger_innen machbar sein. Meine Empfehlung hierfür wäre der Rückstich/Steppstich.

Scrollt man in der Anleitung weiter nach unten, findet sich dort eine Anleitung, um eine Öffnung zwischen den beiden Stofflagen einzunähen, so dass man eine weitere austauschbare Lage zur Filterung einlegen kann – wir haben dafür jetzt ein zurecht geschnittenes Stück Küchenpapier genutzt. Das hat sich im Außentest (mein Mann hat täglich mindesten 90 Minuten Arbeitsweg in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Berlin) als gut atembar bewährt. Die Anleitung unter „Nachtrag 12“ bietet zudem einen simplen Hack, um diese Masken mit einem Draht für einen besseren Sitz an der Nase auszurüsten.

Nachtrag 1: Während ich diesen Artikel schreibe, hat das Dresdner Nähcafé „Malu“ eine deutschsprachige, Nähanleitung für eine Atemmaske veröffentlicht. 🙂 Im Schnittmuster hier gibt es nur eine Größe, die Arbeitsschritte entsprechen aber auf dem ersten Blick im Grunde dem englischsprachigen Muster in der einfachen Version. Wenn ihr nicht so gut Englisch könnt, aber die Kindermasken nähen möchtet, könntet ihr euch das PDF des erstgenannten Musters runterladen und die deutsche Anleitung zur Orientierung nutzen.

Nachtrag 2: Gerade habe ich von einer Leserin noch einen Link zu einer weiteren Nähanleitung für einen eckige Gesichtsmaske bekommen. Mit diesem habe ich allerdings keinerlei Erfahrungen, der Stoff ist nur einlagig und gerade, dafür ist hier ein Draht für die richtige Passform an der Nase eingearbeitet.

Nachtrag 3: Das Nähcafé Lotte in Bautzen näht Behelfs-Mund-Nasen-Masken für die Kinderkrebsstation der Uniklinik Dresden. Sie haben dafür ein eigenes  Schnittmuster entwickelt, ähnlich dem eckigen aus Nachtrag 2, allerdings ist es sinnvollerweise dreilagig mit einer Zwischenlage aus Molton oder Mullwindeln/Musselin (die ja viele noch zuhause rumfliegen haben). Die Lausitz News berichten darüber, unten im  Artikel findet ihr die bebilderte Anleitung (wird beim zweimaligen Draufklicken groß angezeigt).

Auf Twitter fand ich den Hinweis für Kindermasken die Stoffbreite auf 15 cm zu verkleinern und pro Bindeband 70 cm zu berechnen.

Nachtrag 4: Die Stadt Essen hat inzwischen auch ein Schnittmuster für die Bevölkerung herausgegeben:  Nähanleitung für einen Mund-Nasen-Maske. Heraus kommt eine Maske nach Art aus Nachtrag 2 und 3 – allerdings diesmal mit zwei Stoffschichten und genäht aus einem T-Shirt, wie es mir anhand der Schritt-für-Schitt-Bilder scheinen will. Im rechten Seitenbereich gibt es die Nähanleitung inzwischen noch übersetzt in viele andere Sprachen (Arabisch, Englisch, Persisch, Spanisch, Türkisch).

Nachtrag 5: Über Twitter wurde ich auf diese englischsprachige Anleitung für eine Gesichtsmaske der Seite Freesewing hingewiesen. Sie kommt dem ersten von mir verlinkten Schnittmuster sehr nahe, hat aber eine etwas andere Befestigungslösung und wird rundherum am Ende nochmals abgesteppt.

Nachtrag 6: Auf  dem Blog „Textile Geschichten“ findet ihr jetzt auf Deutsch und Englisch Bilderanleitung für eine Gesichtsmaske. Vorteil hier: Diese Nähanleitung ist besonders für die geeignet, die keine Nähmaschine haben und vielleicht nicht so gut mit der Hand nähen können (empfohlener Nähstich siehe weiter oben). Es brauchen nur zwei gerade Nähte gesetzt werden. Das verwendete Material besteht aus T-Shirt-Stoff (Jersey), der nicht gesäumt werden muss. Es muss auch kein Muster ausgedruckt und zugeschnitten werden, das Schnittmuster ist ein gefaltetes Din-A4-Blatt. Es gibt dort sogar eine Alternative, die nur mit nem Tacker und ein paar Haushaltsgummis gefertigt wird. Top!

Nachtrag 7: Eine Leserin hat mir noch diesen Link zum Basteln ganz simpler Einwegmasken aus Küchenpapier und Klebeband gesendet. Sie ist nach der Art der chinesischen Anleitung hergestellt, wie sie  von dem Virologen Christian Drosten geteilt wurde. Ein sehr niedrigschwelliges Angebot für alle, die nicht nähen können oder schlicht die Materialien nicht zur Verfügung haben.

Hier (Link zu Facebook) gibt es auch noch das Video eines Arztes des städtischen Klinikums Görlitz, der zeigt, wie man sich aus Büromaterial einen Gesichtsvisier basteln kann, um eventuell eine Nuance mehr Chancen zu haben, dem Virus zu entgehen. Im Video wird auf Laminierfolie zurückgegriffen, ich vermute, dass man als Alternative auch die Folie eines klassischen Plastikschnellhefters, wie aus der Schulzeit, verwenden kann.

Noch ein Hinweis: In den Kommentaren haben sich inzwischen auch einige Ideen gesammelt, um zum Beispiel Motorradsturmhauben zu modifizieren oder um besser am Gesicht abschließende Masken mit Filterlösungen (im Stil des zuerst verlinkten Schnittes) aus Neopren zu nähen.

Nachtrag 8: Auf der Webseite Nähtalente gibt es eine ausführliche deutschsprachige Anleitung für eine Mund-Nasen-Maske, die der von mir zuerst verlinkten Anleitung sehr nahe kommt. Auch hier ist wieder ein Schnitt für Kinder, Teenies, Frauen und Männer dabei.

Nachtrag 9: Wer einen 3D-Drucker besitzt kann damit auch ein Gesichtsvisier drucken und diese (nach vorheriger Absprache natürlich) auch an Krankenhäuser spenden. Hier ist der Link zur Anleitung für einen Gesichtsvisier aus de 3D-Drucker von Prusa. Die Seite ist englischsprachig und informiert sehr ausführlich zur Handhabung der Masken, zum Druck und gibt auch Tipps zur richtigen Desinfektion des Face Shields. Masken aus dem 3D-Drucker fände ich auch spannend, das Muster von NanoHacks scheint aber letztendlich doch nicht so gut zu sein und wurde vom Hersteller wieder entfernt. Vielleicht kommt da in den nächsten Tagen noch was brauchbares.

Nachtrag 10: Mit noch einem völlig anderen Schnittmuster für selbstgenähte Atemmasken. Mira hat einen Schnitt entwickelt, der ohne eingelegten Draht auskommt (der soll sich wohl je nach Material beim Kochen manchmal komisch verhalten) und dennoch gut um die Nase herum sitzen soll.

Nachtrag 11: Wieder ein Link zu Twitter und damit zu einem Video-Tutorial für eine Atemmaske, die nur gefaltet und gar nicht genäht wird. Niedrigschwelliger ist kaum noch möglich. Benötigt werden lediglich gewebter Stoff und zwei Haargummis.

Nachtrag 12: Hier gibt es jetzt ein interessantes freies Muster für Behelfsmasken mit auswechselbarem Filter aus dem 3D-Drucker. Es ist aber nicht jeder Drucker und jedes Filament geeignet, mehr Infos auf der englischsprachigen Webseite.

Dann bin ich letztens noch über einen Artikel gestolpert, in dem eine Studentin vorgestellt wird, die Atemmasken für Gehörlose oder Menschen mit Hörbehinderungen näht. Hier ist ein Sichtfenster aus transparenter Folie eingenäht. Ein Muster habe ich nicht gefunden, aber fand die Idee so gut und wichtig, dass ich es zumindest erwähnen wollte.

Seit kurzem gibt es jetzt die Seite Masken.Berlin – dort kann man sich Infos zum Nähen von Masken holen, selbst welche spenden, Geld spenden oder Bedarf an Behelfsmasken oder Gesichtsschilden melden. Diese tolle Initiative geht vom xHain hack+makespace aus. Sie bieten auch ein eigenes Schnittmuster für eine Behelfsmaske an, das einen sehr interessanten und super simplen Hack bietet, um einen auswechselbaren Nasendraht einzubauen – diese Idee funktioniert btw. ganz hervorragend auch für den ersten hier im Artikel erwähnten Schnitt. Ich werde unsere schon vorhandenen Masken nach diesem Tipp modifizieren.

 

 

selbstgenähte Atemschutzmasken für Erwachsene und Kinder

Welcher Stoff ist für selbstgenähte Masken empfehlenswert?

Aktualisiert: Gummilitze* (also simpler Schlüppergummi)  ist in der Waschmaschine kochbar. Feiner, fester und nicht grobmaschiger Baumwollstoff oder Leinen sind geeignet. Leinen soll nach einer Studie, die leider gar keine Angaben zu Fadendichte und Webart macht und die meiner persönlichen (!) Ansicht nach, als in solchen Dingen ungeschulte Nicht-Medizinerin, deswegen nicht der Weisheit letzter Schluss ist, nicht so gut geeignet sein wie Küchenhandtücher aus Baumwolle. Aber das ist wirklich nur meine Interpretation!
Elastische Stoffe wie Jersey (Shirtstoffe) sind eher ungeeignet – folgt man den Empfehlungen des UK Dresden (die hier verlinkte genannte Studie  wiederum empfiehlt Jersey. Ich vermute, weil fast jede_r zumindest ein T-Shirt zum Selbstnähen zuhause rumliegen hat). Auch Trigema, die bekannte Firma für Trikotagenstoffe, produziert seit 2 Tagen (inzwischen ausverkaufte) Gesichtsmasken aus 2 Lagen elastischem Stoff.

Wer kein Stofflager sein eigen nennt – was wohl den Großteil der Bevölkerung betrifft – kann auch einfach ein sauberes Baumwollküchenhandtuch zum Nähen verwenden. Oder beispielsweise ein altes Herrenhemd oder eine Bluse recyceln. In den Studienergebnissen die ich las, hat selbst ein aus nem Küchenhandtuch genähter Mund-Nasen-Maske ungefähr 60 % der Filtereigenschaften, die papierne Chirurgenmaske besitzen. Und gut sitzende chirurgische Masken haben erstaunlich gute Filtereigenschaften.

Ich bekomme kein Gummiband o. Schrägband mehr – was nun?

Keine Panik, theoretisch könnt ihr die Gummilitze ersetzen – zum Beispiel durch lange, schmal geschnittene Streifen von Jersey (T-Shirt-Stoff). Der Strickstoff franst kaum aus und rollt sich nach dem Schneiden zu Würstchen ein. Andere Möglichkeit ist, durch die Tunnel für Gummis einfach nicht elastische Bindebänder zu ziehen, die um den Kopf gebunden werden. Hierfür kann man zum Beispiel lange Schnürsenkel* mit mindestens 90 cm Länge verwenden. Wenn das nicht passt: Wie wäre es mit Geschenkbändern aus Stoff (gibt es zum Beispiel auch in Drogerien in der Geschenkverpackungsecke) oder ihr könnt als Notlösung auch dünnere Strickwolle zu dickeren und stabileren Fäden (finger-)häkeln oder zwirnen.

Viele Muster funktionieren auch mit Baumwollschrägband – das inzwischen auch fast überall ausverkauft ist. Wenn ihr ausreichend Baumwollstoff da habt und in der Lage seid ein Lineal, ein Bügeleisen und eine Schere zu benutzen, könnt ihr euch relativ gut selbst Schrägband herstellen. Im Grunde ist es ein wenig wie Origami mit Stoff. Um 1 cm breites Schrägband zu erhalten, müsst ich 4 cm Stoff zuschneiden, bzw. reißen. Erst wird von Hand die exakte Mitte gefaltet und gebügelt, dann werden die beiden Außenkanten noch je 1 cm eingeklappt und eingebügelt. Wem das zu umständlich ist, der kann zu einem Schrägbandformer* greifen. Das erleichtert die Faltarbeit.

Via Twitter ist mir von einer Freundin gerade noch dieser Link zu dieser 3D-Druckdatei für einen Schrägbandformer bei Thingiverse reingereicht worden. Wenn ihr also einen 3D-Drucker habt oder jemanden kennt, der jemanden kennt..

 

Schnittmuster für Mundschutz

Bringen Atemmasken nun etwas oder nicht?

Nachtrag: Nochmal, diese selbstgenähten Masken sind nicht medizinisch verifziert, sie sind kein Medizinprodukt mit attestierter Wirkung, müssen gut sitzen, regelmäßig richtig gewaschen werden und man darf sie nicht anfassen wenn man sie trägt. Ich trage hier nur Studienergebnisse und Aussagen von Fachpersonal zusammen, die sich für mich als Laie (!) so lesen, als ob die selbstgenähten Atemmasken durchaus Sinn machen. Das ist meine persönliche, nicht medizinisch-gebildete Sichtweise. Es sind also meine ganz privaten Vermutungen und ich treffe hier keine medizinisch fundierten Aussagen.

Sagen wir es so:  Man nimmt an, dass die Nutzung von Masken besser ist, als gar kein Filtermaterial vor den Atemwegen zu haben, die Wahrscheinlichkeit einer allgemeinen Infektion scheint dadurch zumindest etwas zu sinken. Die Seite „Lungenärzte im Netz“ weist darauf hin, dass, neben guter Hand-, Husten- und -Niesetikette und gehaltenem Abstand,  eine gut sitzende Mund-Nasen-Maske natürlich dabei hilft eine Ansteckung zu vermeiden. (Nachtrag: Wie ich gerade sehe, wurde diese Seite aktualisiert und man folgt jetzt der Aussage des RKI, demzufolge Gesichtsmasken für Gesunde absolut unnütz sind.)

Aktualisiert: Ich zitiere hierzu aus einem kürzlich erschienen Artikel „What’s the Evidence on Face Masks? What You Heard Was Probably Wrong“ der US-amerikanischen Mikro- und Molekularbiologin Adrian Burch, Ph. D., zu diesem Thema: „Based on the research, face masks are much more likely to help than hurt. Even if it’s just a homemade cloth mask — if you wear it correctly and avoid touching it, the science suggests that it won’t hurt you and will most likely reduce your exposure to the virus.“

Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch der Schweizer Tagesanzeiger in seinem Artikel „Warum wir alle Masken tragen sollten„. (Der Artikel ist zwar hinter einer Paywall, aber nach einer kostenlosen Registrierung lesbar.)

Inzwischen hat auch die taz ausführlich etwas dazu geschrieben. Der Artikel mit der Überschrift „Machen Baumwollmasken Sinn“ ist äußerst lesenswert. Darin werden – neben Zitaten zur geänderten Haltung des Virologen Christian Drosten zur Sinnhaftigkeit vom Tragen von Behelfsmasken  – Studien genannt,  die sich mit der Wirksamkeit von Masken auseinandersetzen. Besonders spannend ist diese englischsprachige niederländische Studie aus dem Jahr 2008 (! An dieser Stelle möchte ich nochmal leise und bedeutungsschwer schnauben ob der Behauptungen, dass es hierzu gar keine Studienlage gäbe.).

Wer wissen möchte ob Gesichtsmasken überhaupt eine filternde Wirkung haben kann sich auf der  englischsprachigen Seite Smartair einlesen, die Daten dazu präsentiert, dass Partikel, die 10 mal kleiner als der Covid-19-Virus sind, von industriell hergestellten Gesichtsmasken abgehalten werden. In einer Tabelle der Studie sind auch einfach nur Küchenhandtücher aus Baumwolle aufgeführt, die immerhin 28% Filterleistung besitzen sollen.

Jedem dürfte klar sein, dass 2 Lagen Stoff nicht so effektiv wie eine FFP3-Maske sind. Wie Studien zum Thema Grippeinfektionen zeigen, können wohl selbst schon die einfachen chirurgischen Gesichtsmasken aus Papier – wenn sie denn gut am Gesicht abschließen – ähnlich effektiv in der Filterung von Viren sein, wie die stärker filternden Masken, nach denen derzeit alle so geiern.

Ich kann ansatzweise nachvollziehen warum diese Mär, dass Masken angeblich nicht wirksam sind, gepflegt und weiter genährt wird: Ich vermute, damit die Krankenhäuser weiter Atemmasken kaufen können und nicht weiter unter Diebstählen zu leiden haben. Das ergibt irgendwie einen wirren Sinn. Aber es ist (meiner Ansicht nach!) schlicht eine Fehlinformation. Es ist einfach eine simple physische Barriere, die einen kleinen Teil (!) der Partikel abfangen kann (!). Wenn man sich dann in der S-Bahn mit ungewaschenen Händen kurz danach dennoch in der Nase popelt und sich an Mitmenschen kuschelt bringt das natürlich trotz allem nix. Die anderen Hygieneregeln müssen eingehalten werden.

Aber macht es wirklich Sinn, Atemmasken aus Stoff selbst zu nähen?

Aktualisiert: Kurz gesagt: Ja. Zumindest meiner persönlichen Ansicht nach. Dafür sprechen mehrere Quellen. Eine schon weiter oben verlinkte Seite beschäftigt sich ganz speziell mit der Fragestellung, ob selbstgenähte Masken Sinn machen und kommt zu diesem Ergebnis. Guckt euch die Grafiken dazu an und lest die verlinkten wissenschaftlichen Studien.

Thailand empfiehlt inzwischen seiner Bevölkerung sich und seinen Lieben Masken aus Stoff zu nähen. Um aus dem Artikel zu zitieren: „Cloth masks are enough to prevent people from catching the virus via droplets from coughing or sneezing, said Panpimon Wipulakorn, Director-General for the Department of Health. “ („Stoffmasken sind ausreichend, um den via Husten oder Niesen verbreiteten Virus zu abzufangen.“, sagt Panpimon Wipulakorn, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums.)

Und auch deutsche Kliniken erinnern sich daran, dass man nicht unbedingt immer auf Einwegprodukte angewiesen ist. Das Universitätsklinikum Dresden hat zur Schonung von Ressourcen 6000 Masken von externen Dienstleistern nähen lassen, mit denen sie jetzt ihr Personal ausstatten. In den Kommentaren kann man noch Genaueres dazu lesen.

Der oben schon genannte taz-Artikel schreibt hierzu: „Sie nützen, wenn Kranke sie tragen, und zumindest etwas, wenn Gesunde sie tragen. Auch Virologe Drosten hält Stoffmasken – oder auch Schals und Halstücher, die vor den Mund gezogen werden – für sinnvoll. „Diese großen Tröpfchen werden dann abgefangen“, sagte er. „Da lässt sich nichts dran diskutieren.“

Sehr, sehr spannend und anschaulich finde ich auch das Video von (Zahnarzt) Dr. E. Adler, der hier mit verschiedenen Masken (industriell gefertigten medizischen Masken und selbstgenähten Behelfsmasken) ausdrücklich unwissenschaftliche Atemtests macht. Er schreibt dazu auf Twitter Folgendes: „Ich war genervt von diesen theoretischen „Mundschutz – was bringt was“ Diskussionen und habe es selber probiert. FFP2 vs. FFP3 vs. selbstgenähter Maske.

Und wenn es letztendlich nur verhindert, dass ihr Oma Erna aus Versehen ansteckt, weil ihr unwissentlich den Virus in euch tragt: Auch das ist doch schon ein Gewinn.

 

Die Tragedauer

Aktualisiert:  Die WHO empfiehlt Einmal-Masken zu wechseln, sobald sie feucht sind. Ich nehme an (!), dass man hier ähnlich mit den Stoffmasken verfahren sollte. Deswegen lohnt es sich, pro Person mindestens zwei Masken zum Wechsel zu nähen.

Danach sollte man die Maske als kontaminiert betrachten, sie dann in die Kochwäsche stecken oder mit Seife und Desinfektionswaschmittel waschen. Manche kochen sie auch rasch mit Waschmittel in einem Topf aus, in den Kommentaren wurde auch vorgeschlagen, die Mikrowelle hierfür zu nutzen (das aber bitte nur bei Masken ohne Metallteile und mit ausreichend Flüssigkeit) oder mittels UV-C Lampen zu desinfizieren. Letzteres finde ich sehr spannend, habe von der Thematik und Funktionsweise aber so gar keine Ahnung. (Kommt das Licht dann auch an alle Fasern um alles zu desinfizieren?)

In den verlinkten Studienergebnissen mit den Küchenhandtüchern war die Rede davon, dass sie nach drei Stunden sogar noch besser filterten. Ich vermute, weil der Stoff sich eventuell durch die feuchte Atemluft weiter zusammenzieht? (Sollten sie allerdings zu nass werden, filtern sie auch nicht mehr anständig und sollten dann gewechselt werden.)
Ich persönlich würde sie nicht länger als ein paar Stunden oder nur zum Bewegen in der Außenwelt tragen. Es ist ganz wichtig, darauf zu achten, nicht an die Maske zu fassen und dauernd dran rumzuzuppeln und sie nach dem Tragen dann direkt zu waschen.

 

Schonende Trageweise für die Ohren

Heute sind mir auf Twitter zwei Hinweise über den Weg gelaufen, die vor allem für medizinisches Personal interessant sein dürften, die solche Dinger wie diese chirurgischen Masken den ganzen Tag tragen müssen und denen wohl jetzt schon davon die Ohren ziemlich wund sind. Eine Krankenschwester empfiehlt sich an ein festes Haarband rechts und links über den Ohren Knöpfe zu nähen und dann dort die Gummis der Maske einzuhaken statt über die  Ohren selbst. Eine andere Krankenschwester hat sich mit einer übergroßen Büroklammer (es können ja auch zwei bis drei normalgroße verbunden werden, denke ich mir) beholfen, so dass die Gummibänder der Maske im Nacken verlaufen.

 

Corona & Masken: Absichtliche Fehlinformation der Bevölkerung?

Mich macht diese Geschichte dennoch ultimativ sauer. Warum? Weil immer noch verbreitet wird, selbst gestern noch via Gruselvideo auf Twitter von der Tagesschau, dass einfache papierne, chirurgische Masken im Grunde total sinnlos sind, nur Sinn machen, wenn man andere nicht anstecken möchte. Und natürlich nur wenn man zum medizinischen Personal gehört. Und das stimmt meiner Meinung nach in dieser Form einfach mal nicht. Es ist meiner Ansicht nach eine Falschinformation, die ich als gefährdend empfinde. Gerade im Sinne von #FlattentheCurve.

Denn ich war damals unsicher und habe in dieser Unsicherheit tatsächlich diese Story, dass die Papiermasken total unnütz sind, geglaubt. Und aufgrund dessen habe ich meinem mehrfach chronisch kranken Vater, der quasi der perfekte Kandidat für Covid-19 ist, vom Kauf solcher Masken abgeraten. Weil überall zu lesen war (und unfassbarerweise immer noch ist!), dass die Dinger nix bringen. Ich habe also aufgrund dieser gezielten, mir unverständlichen Fehlinformation meinen Vater davon abgehalten, sich eine zumindest geringfügig etwas größere Chance zu verschaffen, lebend aus dieser Situation zu kommen. Und mich selbst ebenfalls (ich gehöre ebenfalls zur Riskikogruppe). Das sollten sich die Personen, die solche absichtlichen Falschmeldungen weiter verbreiten, mal bitte auf der Zunge zergehen lassen.

Ich weiß, ich höre mich gerade wie eine aluhuttragende Verschwörungstheoretikerin an, aber die antisozialen Arschlöcher, die Krankenhäuser und Kinderkrebsstationen leer klauen, sind weiterhin davon unbeeindruckt und Risikogruppen sind so verunsichert, dass sie ein wichtiges und absolut simples Hilfsinstrument durch eine absolut blöde mediale Indoktrination verwehrt bekommen.

Also: Näht bitte, badet die so hergestellten Behelfsmasken in Desinfektionszeug oder steckt sie in die Kochwäsche und gebt sie an liebe Menschen weiter. Und vergesst nicht, die Dinger täglich zu waschen. Spread the love. Not Covid-19.

 

*Afiliate-Link zu Amazon. Bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung.  Danke.

Rechtliches: Ich bin keine Ärztin oder Ähnliches. Das hier ist meine persönliche Sicht. Wenn ihr unsicher seid, fragt Ärzte, lest die Artikel. Ich übernehme keine Haftung & Gewähr.
Eine Behelfsmaske ersetzt in keiner Weise die geltenden Hygienerichtlinien für Krankenhäuser und stellt keinen garantierten Infektionsschutz dar. Benutzung auf eigene Gefahr.

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70 Comments

  • Hallo ich finde den Gedanken solche Masken zum selbernähen super. Ich männlich 70 Jahre alt und bekomme morgen einen Herzschrittmacher eingesetzt. Da ich nicht rumfahren kann werde ich mir meinen Mundschutz selbst anfertigen und bin Ihnen dankbar für diesen Bericht. M. f. G. G. Herrmann

  • Ich bin ganz deiner Meinung, schöner Artikel. Ich denke auch schon lange dass es nur deswegen heisst die einfachen Masken nützen nichts weil sie sowieso gerade nicht zu bekommen sind.
    Lieben Gruss.!

  • @G.Herrmann – Ich drücke ganz fest die Daumen für die OP morgen und wünsche gute & schnelle Besserung!

  • Das sehe ich auch so, jede Maske ist besser als keine. Ich danke für das Schnittmuster. Ich habe mir aus dem Baumarkt einen Maleranzug mit ffp2 schutz besorgt und werde die zurechtschneiden. Sie ist für meinen Sohn

  • Hallo, auch ich habe bereits ca 20 Masken f. die ganze Fam. genäht. Auch wenn ich zu Hause bin und nur kurz Einkaufen gehe(z.b. Brot hole) setzt ich die Maske auf.
    wieder zu Hause ab in die Wäsche( kleiner Einer und kochendes Wasser mit Waschpulver und Desinfektion 10 min. stehen lassen auswaschen. Besser als gar nichts. Bleibt gesund oder werdet. Zu Hause ist es auch sehr schön. In den 60 er Jahren waren wir auch viel zu Hause und es war nie langweilig. Bleibt zu Hause.

  • Hallo, danke für die Anleitung!
    Ich werde mich gleich ans Werk machen. Da ich zur Risikogruppe gehöre, bin ich auf Hilfe bei meinen Einkäufen angewiesen und kann mich dann mit so einer Maske bedanken.

  • @sabrica – Danke. Aber die Anleitungen sind ja nur von mir vorgestellt & Infos dazu zusammengefasst. Viel Nähfreude dir!

  • Ich könnte gerade einfach nur heulen, ich komme nirgends an mundschutzmasken ran, mein Partner und ich gehören beide zu den Leuten mit Vorerkrankungen, ich hab selbst null Talent was das nähen betrifft noch eine Nähmaschine zur Hand 😭

    Kann man das auch per Hand nähen zur Not?

  • @Sylvia – Entschuldige bitte, dass ich erst jetzt antworte, deine Frage hing im Spamfilter fest. Also erstmal ganz wichtig: Tief durchatmen. Nicht von der Panik überrollen lassen. Wir schaffen das alle schon irgendwie. Und natürlich kannst du die Dinger auch von Hand nähen! Das schreibe ich auch so im Artikel und habe eine Anleitung zu einem sinnvollen Stich für Handnäher_innen verlinkt. Und falls du keine Gummibänder hast, kannst du da auch alles andere durchziehen an Bändern oder direkt Bänder dran nähen.

  • Hallo, danke für den guten Artikel. Ja, Masken – am besten für jeden – sind nützlich.
    Eine weitere Desinfektionsmöglichkeit für Baumwollstoff-Masken , die sogar bis zur völligen Keimfreiheit führen kann,sind Dampfstöße vom Dampfbügeleisen oder Bügeln mit stark erhitztem Reglerbügeleisen.
    Bitte eine gebrauchte Maske als kontaminiert betrachten und sich nach deren erneuter Berührung unbedingt die Hände waschen. Das bedeutet hier das Bügelbrett und B.-eisen zuvor aufstellen, danach diese Maske aufs Brett legen und jetzt erst einmal wegen möglichen Coronavirus-Kontakt die Hände gründlich waschen. Die Maske ist nur an abgebügelten Stellen wieder zu berühren. Das erfordert ein klein-wenig Geschick, ist aber ein schnelle und wirksame Prozedur.

  • @Hertha – Danke für deine Erfahrung. Das klingt nach einer guten Idee. 🙂 Ich bin da allerdings etwas unsicher weil die Zeit mir beim Bügeln mit Dampf gegenüber auskochen zu kurz erscheint.

  • Alternativ kommt m.M.n auch eine einfache Motorradsturmhaube als Maskenbasis in Frage,die man innen mit Hilfe von Filterflies verstärkt.So erspart man sich komplizierte Schnittmuster und hat passgenauen Gesichtsanschluss ohne Nasenbügel und Gummilitze mit der Option,die Atemhaube auf 60 Grad zu waschen und nachhaltig zu benutzen.MfG TomTom

  • @Thomas – Vielen Dank für deinen Vorschlag. Vielleicht haben ja einige eine Motorrad-Sturmhaube rumliegen und wollen sie sich nach deiner Idee umbauen. Bedenkenswert hierbei: Die Sturmhaube umschließt den ganzen Kopf und lässt sich nicht so einfach abziehen wie ein Mundschutz. Wie möchtest du den Filter befestigen – festnähen?
    Für viele, die keine solche Haube ihr eigen nennen oder kaufen können, ist es schneller und günstiger, sich aus vorhandenem Material einen Schutz selbst zu fertigen. Die Kosten liegen bei 0-2 Euro Materialwert. Hinzu kommt auch der psychische Aspekt, das Gefühl, irgendwas getan zu haben, zumindest über irgendetwas ein wenig Kontrolle zu haben und nicht nur in hilfloser Ohnmacht die Situation aussitzen zu müssen.

  • Aus dem Sport- und Fahrradbereich gibt es ein Maskensystem bestehend aus einem Neoprenteil mit Nasenklip, Aktivkohle-Einlegefiltern und Steckfentilen. Die Passform ist so, dass der Nasenklip und die Neoprenobermaske lufdicht am Gesicht anliegen. Denn wichtig ist, dass bei den Masken alle Luft durch die Maske geatmet wird und nicht seitlich ungefiltert (sei es nur Stoff) eingeatmet wird. Vielleicht kannst Du das bei Deinen Schnittmustern bzw. Text berücksichtigen. Was dann der Filter alles herausfiltert, ist ein zweites Kriterium.

    Ich bereue gerade, dass ich keine FFP-Filtereinsätze gekauft habe, die ich dann auf der Nähmaschine an mein Fahradmaskensystem mit den waschbaren Steckfentilen anpasse. Werde jetzt im DIY Stoffeinsätze nähen. Wichtig ist scheinbar, dass der Stoff möglichst dicht ist.

    Wer Neopren (z.B. gebrauchter Surfanzug) und Klettband hat, kann sich übrigens eine festanliegende Obermaske mit Ausschniten im Mundbereich nähen. Zwischen Obermaske und kommt eine Stoffmaske. Das Neoprenteil so nähen, dass es seitlich und am Kinn festanliegt. Wegen Markenrechten kann ich das Schnittmuster leider nicht vom Original abnehmen. Von der Grundidee sind es zwei seitliche Neoprenteile (oder Moosgummi oder fester elastischer Stoff, evtl. mit eingenähten Dichtbändern, Isoliermaterial, Mossgummi, etc.), die werden vorne zusammengenäht (also mittig auf der Nase/Mund/Kinnlinie) und reichen bis hinter den Kopf, wo der Klettbandverschluss sitzt. Das Neopren ist elastisch, so dass die Obermaske fest am Gesicht anliegt.

    Wer vom Heimwerkeln eine alte Baumarkt-Maske hat, recycle den Nasenklipp.

  • Super gemacht,
    wir brauchen viel mehr Menschen die Positive Erfahrungen machen und dadurch diese auch weitergeben.
    Die Panikmache die grassiert ist einfach nur unausstehlich und amüsiert auch nur einen kleinen kranken Teil Menschen, die sich daran laben.
    Allen Menschen wie auch du, haben großen Respekt verdient, genauso wie all diejenigen die zur Arbeit gehen und uns allen ein einigermaßen erträgliches Leben ermöglichen.
    Hut ab vor euch und weiter so.
    Allen Menschen auf der ganzen Welt, bleibt oder werdet wieder schnell Gesund.
    Egal wie, wir schaffen das.

    ps.. Na klar nähe ich auch selbst, danke für die Muster.

    Lieben Gruß aus Rostock,

    Daniel

  • @Claudia – Danke für deine Ideen, ich werde im Text darauf hinweisen, dass sich hier in den Kommentaren noch ein paar Alternativen verbergen. 🙂 Wenn ich heute die Zeit finde, werde ich auch noch ein wenig mit Schmuckdraht zwecks Nasenbügel experimentieren.

  • @H. – Ich bin keine Stoffexpertin und habe es nur gerade überflogen, kann mir aber nicht vorstellen, dass diese spezielle Milbenbettwäsche so einen großen Vorteil gegenüber normaler Bettwäsche hat. Ihre Funktion hat sie von eingewebten Silberstreifen, die die Milben als unangenehm empfinden und die antibakteriell (also gegen Bakterien) wirken sollen. Covid-19 ist aber ein Virus. LG!

  • Nachtrag zur Sturmmaske.Innenliegendes Filtervlieskann man aus Industrierohlingen wie z.B. F5 Filter, die bei Lackierabsaugungen verwendet werden als Meterware bestellen.Alternativ Vlies für Dunstabzugshauben oder Staubsaugern .Die meisten Hauben lassen sich diskret als Halstuch tragen und bei Bedarf auch nur bis zur Nase hochziehen.Innenfixierung mit Klett, Seitenvernähung oder Druckknöpfen.Ich mache mir wegen Atemmasken eher Gedanken, da ich Handwerker bin, und mein P2 Vorrat schrumpft.Vorteil der Haube ist einfach die Bestellbarkeit.Die Dinger gibts noch überall billig zu bestellen.LG TomTom

  • Nachtrag.Filtervlies.Optimal wäre ein Stoff mit elektrostatischer Aufladung, aber da sind fachlich schon fast Physiker gefragt. Selbst P3 Systeme sind rein stofflich zu grob für Partikel im mü’Bereich aber ziehen die Störstoffe in der Zwischenlage quasi wie ein Magnet an. Vielleicht gibt es ja Tüftler, die dieses schwierige Thema angehen können.

  • @Thomas – Vielen Dank für die Ausführungen zu dem Filtermaterial. Das klingt in der Tat sehr spannend und bedenkenswert. Irgendwo flog in den letztens Tagen auch von jemandem das Kommentar vorbei Staubsaugerfilter nutzen zu wollen. Das habe ich da noch als lustig für mich abgetan. 🙂

  • ***Ich habe den Tip bekommen Atemschutzmasken( je nach Material) kurz für ein paar Minuten bei 70 Grad in den Backofen zu geben, da die Viren bei 60 Grad abgetötet werden können. Meine hat es ausgehalten!***

  • Hallo alle miteinander,
    danke für den Hinweis Eure Idee für den Entwurf und die gute Erklärung ist super.
    Eure Anleitung ist klar strukturiert und selbsterklärend, danke dafür.
    Ich mache mich gleich ans Werk und versuche Eure Anleitung umzusetzen.
    Ich traue mir das zu, auch als Mann, da ich gerne bastele und ich habe eine eigene Nähmaschine und werde diese gleich surren lassen.

    Bleibt gesund und passt auf Euch auf.

    Mit freundlichen Gruß
    Roland
    ,

  • @Vehl – Auf 70° und einen eventuell verseuchten Backofen würde ich mich nicht verlassen. Die Backofenmethode benutze ich um Motteneier abzutöten (wie du am Blog sehen kannst, habe ich eine hohen Woll-Affinität 😉 ), da funktioniert es, weil Eiweiße (woraus ja ein Organismus unter anderem besteht) ab 40° denaturieren. Das heißt, die blöden Viecher krepieren. Dafür packe ich alles bei 80° ne Stunde (!) in den Backofen. Ein Virus ist ja eine völlig andere Geschichte. Momentan geht man davon aus, dass Temperaturen um 100° (kochendes Wasser) mindestens nötig sind und selbst da ist man sich noch nicht vollständig sicher ob das ausreicht.
    Insofern wäre mein laienhafter Rat, die Finger von dieser Desinfektionsmethode zu lassen.

  • @Roland – Dankeschön. Die Anleitungen sind allerdings nicht von mir erstellt – die tolle Arbeit haben andere geleistet. Ich habe sie nur zusammengetragen und meine Gedanken dazu niedergeschrieben. Viel Näherfolg dir & bleib gesund! 🙂

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  • Bei den Industrie-Filterfliesen und auch Staubsaugerfiltern steht nach meiner Recherche oft dabei, dass sie antibakteriell sind. Falls das eine chemische Behandlung ist, würde ich sie nicht verwenden. Außerdem ist mein Staubsaugerfilter-Flies, habe noch ein sauberes, sehr dick und man kann kaum hindurch atmen. Falls auch diese Fliese eine elektrostatische Aufladung haben, geht die bei der Wäsche verloren. Auf der Webseite von den Maskentests, gibt es auch Versuchsreihen in denen die Desinfektion von elektrostatisch aufgeladenen FFP-Masken untersucht wurde. Solche Masken filtern nach dem Waschen deutlich schlechter.
    Die Idee mit dem Baumwoll-Molton von den Kliniken in Dresden finde ich sehr interessant. Die Webdichte und die Dicke des Materials spielen als Filtereigenschaften eine Rolle, insofern evtl. auch eine alte Jeans. Ferner, würde ich vorsichtshalber kein Material nehmen, dass nicht für längeren Hautkontakt vorgesehen ist. Wir atmen mit der Maske eine evtl. chemische Behandlung des Stoffes direkt ein und dicht anliegende Masken werden beim Tragen durch das Atmen feucht.
    Synthetische Materialien lassen sich elektrostatisch aufladen, einfach stark mit der Hand reiben, insofern evtl. eine mehrlagige Maske aus z.B. einem dicht gewebten dünnen elektrostatisch aufladbaren Syntetikstoff in Kombination mit einem dichten dickeren Baumwollstoff. Bei den profesionellen Masken ist teils der Partikelfilter von einem Vorfilter für den größeren Staub geschützt. In Hinblick auf eine DIY elektrostatische Aufladung bräuchten wir wie Thomas bereits schrieb einen Physiker, besser noch jemanden der die Filtereigenschaften solcher DIY aufladbaren Stoffe misst.
    Fazit: Eine gut filternde DIY-Maske hat einen dichten (dickeren) Stoff bei (stark) erschwerter Atmung und eine Passform die dicht am Gesischt anliegt, vielleicht filtert die Maske dann ähnlich gut wie eine OP-Maske oder etwas besser. Eine DIY-Maske durch die man gut atmen kann ist vermutlich höchstens so gut wie eine OP-Maske und schlechter, falls der Stoff nicht dicht genug gewebt ist. Als Tipp: Vor dem Nähen die Stoffe gegen das Licht halten. Webdichte: es sollten keine Lichtpunkte sichtbar sein, z.B. wenn der Stoff größere Poren hat. Hmm, vielleicht eignet sich neben der Jeans als Filtermateriel auch ein verdunkelnder Vorhangstoff.
    Wer mit der Maske nur eine halbe Stunde einkaufen geht, dem empfehle ich eher eine dichte Maske. Wer die Maske lange trägt oder wenn man sich bei z.B. Verwandten nicht sicher ist, ob ein Maskentragen akzeptiert wird, dann eher ein dünneres Stoffmaterial.

  • Vielen Dank für die Links und dass Du sie immer wieder updatest! Ich besitze leider keinen Drucker und die Umrechnung von Zoll und Inch ist etwas schwierig bzw. ungenau auf cm umzurechnen.
    Könntest du mir bitte das Schnittmuster evtl. ungefähr in cm angeben, vielleicht, dass man sich ein Raster aufzeichnet und dort ca die Ansätze der Linien einzeichnen kann? Ich möchte für meine Nichte und deren Tochter (Risikogruppe) eine Maske nähen. Ich danke dir schon mal Im Voraus 🙂 !
    Liebe Grüße, Ines

  • Ha, ich bin drauf gekommen und hab den Download geöffnet und einfach Papier auf den Bildschirm gelegt und es gepaust 🙂 Das funktioniert super !

  • @Isisuffi – Schön, dass es so klappt. 🙂 Dein Bildschirm kann die Größe anders darstellen, miss einfach die Größe der Vergleichsquadrate aus (die sind in Inch!), ob es hin kommt. Alternativ würde ich dir das Schnittmuster unter Nachtrag 6 ans Herz legen – das ist nämlich genau für den Fall, dass man nix ausdrucken kann, echt super geeignet. Hier wird ein Din-A4-Blatt gefaltet und so zum Schnittmuster. Es sind auch nur wenige Nähte nötig.

  • Ich habe die Nähanleitung der Stadt Essen etwas angepasst. Ich nähe doppelt gelegten Baumwollstoff mit 3 Falten seitlich fest, schlage oben einfach um, versäume das und schlage noch einmal um um eine Tasche für den Drahtbügel zu nähen, als Draht nehme ich Pfeifenreiniger. Damit kann für die bessere Passform an der Nase gesorgt werden und der Plüsch ist angenehm, selbst für Brillenträger. Die Tasche habe ich mittig offen gehalten damit der Draht heraus genommen werden kann. Die Seiten bekommen noch eine schöne Stoffbahn als Einschlag, dort ziehe ich Hutgummi doppelt durch den ich verknöpfe. In die Maske selbst lege ich doppeltes Küchenrollenpapier als Filter. Wird ja da drin auch feucht vom Atem, das Papier kann bei Bedarf mehrmals erneuert werden. Das Atmen unter der Maske klappt gut.

    Ich sterilisiere die Maske wie meine Spüllappen mit Spülmittel angefeuchtet 2 Minuten bei 800 Watt in der Mikrowelle, da kommt das Teil kochend heiß raus, durchspülen und bügeln, fertig!

    Bleibt gesund!

  • leider habe ich nach einiger Recherche gesehen, dass reine Baumwoll/Stoffmasken nicht wirklich sinnvoll sind. Es werden zwar von Firmen wie Trigema en masse welche produziert, die Mediziner sind davon aber nicht begeistert:

    Die Masken der Textilfirmen seien für den Einsatz in Krankenhäusern „nicht nur völlig ungeeignet sondern auch gefährlich“, grollt man bei Dach. Sie seien auch nicht geeignet, die Übertragung des Virus etwa in Altenheimen, Behörden oder Firmen zu verhindern oder auch nur zu behindern. „Herzstück einer Atemschutzmaske ist der Filter“, sagt Firmeninhaberin Ming Gutsche im Gespräch mit dem SPIEGEL. „Und bei den Textilmasken fehlt dieses Herz. „Das ist wie ein Auto ohne Motor.“ Textilmasken, so Gutsche, würden „vielleicht gegen Kälte oder Sonne helfen, aber nicht gegen Viren“

    Quelle:
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-was-koennen-die-stoff-masken-von-textilfirmen-wie-trigema-a-fa2a1780-2610-4fa5-b651-e98fc0f6d168

    von der WHO:
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-wie-sinnvoll-ist-es-eine-atemschutzmaske-zu-tragen-a-b775d12d-24f8-4c3f-a587-754440f7f346

    weiteres zum Thema:
    https://www.who.int/publications-detail/advice-on-the-use-of-masks-the-community-during-home-care-and-in-health-care-settings-in-the-context-of-the-novel-coronavirus-(2019-ncov)-outbreak

  • @Gundi – Danke! Die Idee mit der Mikrowelle ist ja cool (aber bitte nur, wenn keine Metallteile eingebaut wurden!).

  • @Frank – Das Zitat in diesem Artikel stammt von einem Hersteller von Vliesmasken (die ja derzeit nirgends zu bekommen sind). Vorsicht, das ist jetzt meine persönliche Ansicht: Dass der Hersteller von solchen Masken dir nicht sagt, dass selbstgenähte Teilchen auch helfen können und Textilhersteller, die jetzt auf Maskenherstellung umschwenken, schlecht redet, ist doch klar. Oder nicht? Der schießt sich doch sonst selbst ins Knie.
    Zur Wirksamkeit empfehle ich dir die Links und die darin verborgenen Studienergebnisse zu lesen. Meiner privaten Ansicht nach wirkt die Maske schlicht als mechanische Barriere und ist besser als total ungeschützt durch die Gegend zu laufen. Nicht weniger, nicht mehr. Und das sie – neben der üblichen Mär, dass selbstgemachte Masken total doof sind – Speicheltröpfchen abfangen, steht ja selbst in diesem Artikel.
    Spannender ist dabei der Artikel von der WHO zum richtigen Tragen der Maske (wie auch hier erwähnt: Sie muss dicht anliegen, man darf nicht dran fassen, Hygieneregeln müssen eingehalten werden) und dass die Stoffmasken nicht empfehlen. Wobei ich mich dann bei der Studienlage auch wieder frage: Warum nicht? Was wissen die, was große Kliniken, die derzeit darauf zurückgreifen, nicht wissen? Oder spielt in diese Empfehlung vielleicht eher die Sorge um nicht eingehaltene Hygieneregeln hinein?

  • Diese Masken schützen nich in beide Richtungen. Recherchiere da bitte nochmal genauer. Ich arbeite im Seniorenheim und beschäftige mich auch deswegen im Moment intensiev mit diesem Thema.

  • @Katja – Bitte lies doch einfach die verlinkten Studien und die Zitate von Ärzten. Ich habe nicht den Eindruck, dass du meinen Artikel wirklich vollständig gelesen hast. Und dann denk bitte mal nach: Du hast eine rein mechanische Barriere vor dem Mund. Die schützt andere vor den Viren die du eventuell übertragen kannst. Im Gegenzug gilt Gleiches auch für Außerhalb: Hustet dich jemand an, werden die Tröpfchen (zumindest zu einem Teil – und hier gilt ganz simpel: Etwas Schutz ist besser als gar kein Schutz!) dort abgefangen. Du fasst dir auch weniger ins Gesicht, die Gefahr von Schmierinfektionen sinkt. Natürlich darfst du die Maske dann nicht mehr anfassen, natürlich muss diese als kontaminiert betrachtet und gewaschen werden. Natürlich ist Handhygiene entscheidend!

    Ganz ehrlich: Eine Arbeit im Seniorenheim qualifiziert dich jetzt auch nicht mehr als mich. Wir sind in dem Bereich beide Laien. Aber ich kann es langsam nicht mehr verstehen, dieses unreflektierte Nachbeten von (meiner Meinung nach Falsch-)Meldungen und diese Lust daran, anderen zu erzählen „DAS bringt ja gar nix.“
    Was zum Kuckuck bringt es all diesen Menschen andere zu belehren, dass Stoffmasken nichts bringen? Machen die Covid-19 etwa gefährlicher? Bei Beachtung aller Umstände? I don’t think so. Also warum solche – sorry, aber ich hatte in den letzten Tagen ein paar zu viel davon – fucking Kommentare?

    P.S.: Gerade gesehen, inzwischen titelt der Schweizer Tagesanzeiger hiermit: „Warum wir alle Masken tragen sollten“. Aus dem Inhalt: «Vor allem aber ist es an der Zeit, dass das #BAG nicht mehr weiter Unwahrheiten über die Wirksamkeit verbreitet.» Dort wird auch der deutsche Virologe Alexander Kekulé zitiert mit: WWenn alle eine Maske tragen, tragen auch die Kranken eine.“

  • Hallo,
    das finde ich eine tolle Idee. Ich suche die ganze Zeit einen effektiveren Schutz zum Selbermachen, da ich auch zur Risikogruppe gehöre.Vieleicht ist das eine Möglichkeit

  • Hallo Thomas, dass mit der elektrostatischen Wirkung habe ich auch gelesen.Diese ist bei den FFP Masken enthalten.Es heisst Elektret.
    Ich weiss leider auch nicht, wo man es herbekommt.
    Ich würde eigentlich gerne eine FFP2 Maske selber herstellen.Leider finde ich keine Infos, was man dazu alles braucht und wo man es herbekommt.
    Da ich auch Ein erhöhtes Risiko habe, wäre es für mich schon eine grosse Beruhigung eine Maske in Richtung FFP2 u.FFP3 selber herzustellen.wenn Firmen sie herstellen können, muss es doch irgentwo eine beschreibung der Zutaten im Internet geben. Wenn irgend jemand das herausfindet und hier schreibt, wäre es toll. Vielen Dank für Deinen Beitrag.

  • @Claudia – Danke. Ja, ich habe in den letzten Tagen vermehrt Artikel zu genau diesem Thema gelesen. Man wird wohl langsam – endlich – hellhörig und fängt mal an journalistisch zu hinterfragen. Hat ja lange genug gedauert.

  • Vielen, vielen Dank für diesen super informativen und ehrlichen und vor allem hilfreichen Beitrag!!!
    Alles Liebe,
    Summer

  • Hier wird m.E. gut erklärt inwiefern (und infwiefern nicht) Masken vor einer Infektion schüzten: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-03/mundschutz-coronavirus-infektionsschutz-maskenpflicht

    Zitat aus obigem Artikel: „… Wer sie trägt, hat einen gewissen Schutz, auch wenn er oder sie angeniest wird (Journal of Hospital Infection: Booth et al., 2013). … Schaufensterpuppen, die atmende Personen simulierten – eine davon gewissermaßen erkältet, die andere gesund und mit Mundschutz. Wer aus nächster Nähe angeniest wird (30 Zentimeter Abstand), … Der Großteil infektiöser Partikel landet dann in den Augen und auf dem Gesicht oder gelangt seitlich unter den Stoff. Steht einem jemand gegenüber, der ansteckend ist und normal ausatmet, inhaliert man selbst trotz Maske noch die Hälfte der Partikel (Journal of the Royal Society Interface: Lai, Poon, Cheung, 2011)“

    M.E. gilt die obige Studie für locker anliegende Einheitsgrößen-Stoffmasken und nicht für dicht anliegende Stoffmasken. Wer ein Visier aufsetzt und sich die Mühe macht eine dicht-anliegende Maske auf Passform zu nähen/basteln, sollte auch beim angenießt werden ca. die Hälfte der Partikel abbekommen. Vorausgesetzt, dass das Visier und Maske zuhause vorsichtig abgenommen und desinfiziert werden. Zusätzlich: auch gut die Hände und evtl. das Gesicht waschen.

    Da Frage ich mich natürlich, wer solchen Aufwand treiben möchte, außer medizinisches Personal, Pflegepersonal und Menschen der Risikogruppe, für die es sehr vorteilhaft wäre sich erst später mit Corona zu infizieren, wenn die Ärzte und die Forschung mehr Erfahrung mit Therapie haben.

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