Neue Spindeln & Bauanleitung zum selber machen von Handspindeln

Nach recht langer Abstinzenz – Sorry, bei mir ist gerade überhaupt kein arbeitstechnisches Sommerloch zu finden – melde ich mich mal wieder zu Wort.

Altes Handwerk Spinnen – modernes Hobby

Manche mögen belustigt die Augenbraue hoch ziehen (ja ich kann das zum Beispiel ;-)), aber alte Handarbeiten sind wieder schwer im Kommen und gerade das Spinnen von Wolle und anderen Fasern wird nach und nach zum Trend (Ha! Wir kriegen alle!). Leider eher weniger Männer, dafür vermehrt Frauen geben sich dem Faserrausch hin und spinnen selbst. Falls ein Weltkrieg ausbricht und die Textilindustrie lahm legt, können wir usn immerhin selbst unsere Bekleidung fertigen – jedenfalls so lange keine Mottenhorden angreifen.
Ein weiterer Vorteil vom Spinnen als Hobby: es ist beim Einstieg preiswert. Zumindest, wenn man selbst Hand anlegt. Es muss ja nicht direkt ein ganzes Spinnrad sein. Handspindeln sind meiner Meinung nach mehr als gleichwertig zu sehen beim Spinnen.  Und man kann sie als cooles Handarbeitsaccessoire in jeder Handtasche mitschleifen. Zur Freundin, zum Arzt, ins Café.

Gute Handspindeln müssen nicht gekauft sein – Do it yourself!

Ich habe schon einige gekaufte (günstigere) Handspindeln ausprobiert. Einige waren ganz gut, einige … also..ähm.. naja. Sagen wir es mal so: Ich persönlich würde die sicherlich nicht als Anfängerspindel verkaufen. Bei edleren Modellen, die allerdings in den USA mit ewig langen Wartezeiten und doch etwas höheren Preisen gefertigt werden, sehen die Spinneigenschaften dann doch schon besser aus.  Was ich aber in vielen Gesprächen mit anderne Spinnerinnen festgestellt habe: selbstgebaute Handspindeln stehen gekauften – auch sehr guten gekauften Edel-Modellen – in Nichts nach. (Ich rede hier von Spinneigenschaften, nicht von der Optik.) Aus einem Materialwert von nur maximal 5 Euro pro Spindel lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick absolut geil laufende Handspindeln mit unglaublich guten Spinneigenschaften herstellen. Gut, dass Distel am Anfang meiner/unserer Spinnkarriere so auf Zack war und mit dem Selbstbau angefangen hat. Wer weiß, ob ich sonst nicht schon Unsummen ausgegeben hätte, oder frustriert das Spinnen gesteckt hätte.

Bastelanleitung Handspindel

So. Und nach langem Rumgeschwafel und Dozieren gibt es hier endlich auch die Anleitung zum selber machen von Handspindeln. Hier macht man sich einfah hölzerne Spielzeugräder zu nütze. Im englischen Sprachraum heißen Spindeln dann Toy-Wheel-Spindle. Geht ganz einfach & empfehle ich jedem Spinnanfänger in meiner Spinngruppe. Und wenn man noch etwas Geschick mit dem Pinsel hat, kann man die Spindeln natürlich auch noch schön verzieren. Im Anschluss jetzt noch einige Bilder – und ja, ich gestehe – ich habe definitiv einen Hang zu Kopfspindeln/Hochwirtelspindeln.

Die kleinere Sternenspindel ist für einen Tausch. Ich habe dafür ein tolles Paket mit Cochenille, Krapp und etwas Alpaka erhalten und hoffe, dass sie sich bald zu Ihrer Besitzerin auf den Weg machen kann.

Die große Sternenspindel ist quasi mein „Anker“. Sie ist die erste selbstgebaute Spindel von mir. Hierauf habe ich meine ersten Spinnversuche gestartet. Sie ist trotz Erstlingswerk und gekauftem Haken toll ausbalanciert und spinnt sehr gut. Für Ihr Gewicht auch erstaunlich dünnes Garn. Ich habe sie aber in den letzten Monaten fast nur zum Verzwirnen oder als Leihspindel für Spinn-Newbies benutzt. Jetzt hat sie es auch verdient mal verschönert zu werden. Und ich habe die Gelegenheit einer leeren Spindel dann mal direkt dazu genutzt, um die „Ply on the Fly“-Navajo-Technik auszuprobieren. Bin begeistert.  😉

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1 comment

  1. Sania Juli 17, 2010 at 7:30 am

    oh, deine handspindeln sind soo schön!!!! ich habe eine gekaufte, aber …. naja….noch liegt sie so vor sich hin….ich bekomm den bogen einfach nicht raus….vielleicht müsste ich sie erstmal etwas aufhübschen???

    LG

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